Der Morgen war etwas turbulent. Mutter und Tochter waren etwas früher mit Aufstehen dran. Der Sohn döste noch mit Milch im Bett, bis er sich unvermittelt erhob. Das Frühstück war der übliche Kampf um einigermaßen normales Essverhalten und Ruhe.
Der Sohn wusste nicht, was er essen wollte, bis er schließlich beim Marmeladenbrot hängenblieb. Die Tochter war müde, wollte aber nicht einschlafen. Nach dem Frühstück hatte ich etwas Ruhe, um ein Gedicht zu schreiben, während der Rest der Familie auf den Spielplatz und Laufrad fahren ging.
Wieder daheim machte der Sohn seltsame Reime wie: „Kamamayura, alle schreien Hurrah!“ Die Tochter war schon wieder müde, die Mutter verständlicherweise auch. Beide legten sich schlafen. Ich baute noch ein Zusatzteil zur neuen Garderobe auf und las dem Sohn Bücher vor. Gerade sind die Tierbücher dran, die seine kleine Schwester anschaut. Pure Eifersucht.
Abends hatten wir eine Babysitterin da und konnten das erste Mal seit Ewigkeiten auf ein Konzert gehen. Gediegen Beethoven hören im Hof des Bürgerheims. Das Konzert war sehr schön, sobald man sich an die Hintergrundgeräusche wie Vögel, Hubschrauber und Motorräder gewöhnt hatte.
Nach dem Konzert kam aber der absolute Höhepunkt des Abends. Die Babysitterin schrieb: „Sie schlafen beide.“ Wir konnten es nicht glauben. Passiert war Folgendes: Der Sohn hatte irgendwann gesagt „Ich bin müde“ und der Babysitterin dann minutiös erklärt, was in welcher Reihenfolge erledigt werden muss, damit er ins Bett kann. Er zeigte ihr, wo sein Schlafsack und Schlafanzug liegen, wo man die Zähne putzt und so weiter. Wir waren sehr glücklich und fragen uns, was der Kleine noch so alles weiß, während er so tut, als sei er noch ein Baby. Der Abend war auf jeden Fall ein Traum.
Ich finde Ihren Blog sehr toll, hier vergeht meine Langeweile. Vielen Dank dafür! Beste Grüße, Charlotte.