“Wir treffen uns mal auf einen Kaffee!” dieser Satz kann folgenschwer sein. Nicht selten in meinem Leben haben so Projekte angefangen, die mich jahrelang begleiteten. Man traf sich in einem Café oder Büro, saß dort rum redete, machte sich Komplimente, baute Gedankengebäude und war sich doch darüber im Klaren, dass das Treffen vor allem eines leisten musste: Stattfinden.
Selstsamerweise waren die Treffen zu guten Projekten meist die, bei denen gar nicht so viel über die Sache selbst gesprochen wurde. Es ging mehr so: Hey, auch gestern das Spiel gesehen, finde ich echt gut, was ihr da und dort gemacht habt… Und kurz vor Schluss dann: Jetzt zu dem Projekt – Machen wir, oder? – Alles klar. Rest klären wir dann später.
Wenn man hingegen sehr lange über etwas sprach, war es meistens zum Scheitern verurteilt. Man könnte fast die Regel aufstellen: Je ausführlicher das Vorgespräch, desto wahrscheinlicher, dass auch der Rest des Projektes vor allem aus viel Gespräch, Konzeption, Diskussion und Trara besteht.
Das gilt natürlich nicht für lang bestehende Projekte. Da kann natürlich alles passieren. Oft wird dann sehr pragmatisch eine Liste abgearbeitet. Wobei man sich die Information, dass morgen die Steuerfahndung, Polizei oder apokalyptischen Reiter kommen, dann doch immer für den Schluss aufspart.
Es scheint mir so, als wären die vielversprechenden Dinge immer eher die, die sich selber ihren Weg durchs Leben bahnen. Man steht nur als Wärter an der Schleuse des Schicksals und sagt: Ok, bevor der Fluss überläuft, machen wir mal auf.
Das Beschwören des Gelingens durch ausgiebiges Reden wirkt dagegen eher wie ein Regentanz in der Wüste.
Allerdings muss ich zugeben, dass dem gelingenden Treffen immer schon eine Menge Arbeit vorausging. So als hätten beide Seiten im Verborgenen auf diesen Moment hingearbeitet.
Was also tun? Heimlich viel arbeiten, bis aus völlig unklaren Gründen das Telefon läutet.