Tja, er wird es wohl werden, nach den ganzen gewonnenen Vorwahlen, also zumindest Kandidat. Schon verrückt, wie sich dieser Wahlkampf in den USA immer hinzieht. Vorwahlen, Wahlen, fehlen eigentlich nur Nachwahlen, falls man noch mal drüber nachdenken möchte, hätte uns bei der letzten Wahl vielleicht auch ganz gut getan. Und dann noch dieses System mit den Wahlmännern – im Prinzip ist es bei uns aber auch nicht anders. Ich fühle mich auch immer ein bisschen wie ein Wahlmann, wenn ich mir überlege, dass ich ja noch für zehn andere Leute mit abstimme, die nicht zur Wahl gehen, weil es ihnen egal ist.
Barack Obama wird also vielleicht neuer Präsident der USA. Wie das wohl werden wird? Manche sehen in ihm ja einen neuen Kennedy. Ich möchte ihm das nicht wünschen, das würde ja heißen, dass er nicht mal seine erste Amtszeit lebend übersteht. Die große Frage ist natürlich, was dann mit dem Irak passiert. Wenn sie doch noch länger da bleiben, hätte Obama zumindest einen Vorteil: Er heißt mit zweitem Namen Hussein.
Immer wieder hört man davon, dass er den verkörperten Wandel darstelle. Nach den jüngsten Ereignissen an der Börse könnte das hinkommen: Demnach steuern die USA vielleicht einer Riesenrezession entgegen, die Obama dann irgendwie verwalten muss und alles nur, weil sein Vorgänger eine so katastrophale Wirtschaftspolitik gemacht hat.
Ein Schwarzer an der Spitze der USA- das hört sich tatsächlich an, als ob ein Traum wahr werden könnte. Es sieht aber auch so aus, als müsse Obama gerade diesen Aspekt immer wieder bei Seite lassen, weil ein wütender Schwarzer für viele Weiße nicht wählbar wäre. Was heißt das jetzt? Haben wir hier einen Traumkandidaten, der von den Umständen gezwungen eine Politik machen müssen wird, die gar nicht seine eigene ist?
Wird es am Ende doch McCain, der so blass erscheint, dass er vielleicht am Ende gerade deswegen für mehr Leute wählbar sein wird?