Alle schauen gebannt dem heutigen Abend entgegen, an dem sich entscheiden wird, ob das Wechselbad der Gefühle noch einmal zur richtigen Seite umkippt oder am Ende die Spanier ihrer ewigen Geheimfavoritenrolle endlich einmal gerecht werden. Schön wäre beides, wenn man es nüchtern betrachtet. Aber wer tut das schon? Man wünscht sich eine deutsche Mannschaft als Sieger, die zwar nicht immer schön, aber meistens leidenschaftlich spielte und im übrigen im Gegensatz zu den meisten anderen Mannschaften ihre Spiele in der regulären Spielzeit zu beenden pflegte, anstatt wie sonst früher gerne dem Elfmeterschießen entgegenzumauern.
Eine Frage bringt nun noch mehr Unsicherheit ins allgemeine Nägelkauen. Michael Ballack hat Wadenprobleme und alle Welt fragt sich: Wird er spielen? Die Antwort ist: Nein! Wird er nicht! Er wird nicht spielen, er wird sich egal in welchem Zustand schreiend über das Spielfeld schleppen und zur Not mit wütendem Blick im Mittelkreis stehen bleiben. Wer soll ihn denn ersetzen? Kahn hätte man da noch spielen lassen können, einfach des mächtigen Organs wegen.
Wenn alles nichts hilft, wird man wohl nicht umhin kommen, ausnahmsweise mit zwölf Spielern anzutreten. Aber mal ehrlich: Ist Ballack nicht auch schon tausend Mal heftigst kristisiert worden? Könnte es nicht auch ein Vorteil sein, wenn die zwei Spieler, die zur Manndeckung gegen Ballack bei den Spaniern eingeteilt wurden, auf einmal keine Aufgabe mehr haben?
Lassen wir die Kaffeesatzleserei, schon allein, weil jeder Kaffee das Herz in noch größere Unruhe versetzen würde.
Ein Gedanke zu “Ballack spielt nicht”