Hab meine Zulassungsarbeit gerade zum Binden gegeben. Bin fertig. In jeglicher Hinsicht. Es war eine verdammt lange Nacht, in der ich natürlich trotzdem nicht alles geschafft habe, was ich mir vorgenommen hatte. Zwischenducrh war ich ehrlich versucht, einfach auf “Löschen” zu klicken. Wenn man seine eigene Arbeit so oft wieder und wieder gelesen hat, gelangt man zwangsläufig zu der Überzeugung, dass es alles Mist ist.
Da sitzt man dann und flucht: Mann, und für die Scheiße hab ich jetzt 4 Monate meiner besten Jahre hergegeben! Ja, ja, ich weiß schon, was ich erzähle, wenn mich die Leute später mal fragen, warum ich auf der Straße lebe: Es hat alles damals mit meiner Zula angefangen! Zumindest vom Aussehen her würde ich schon jetzt ganz gut als Obdachloser durcgehen. Kein Wunder, wenn man sich monatelang nur noch mit seinem Computer unterhält und den Rest des Lebens und der eigenen Bedürfnisse einfach ignoriert. Wer in der letzten Zeit versucht hat, sich mit mir zu unterhalten, konnte schon froh sein, ein Grunzen als Antwort zu bekommen.
Ein interessantes Phänomen ist dann zu beobachten, wenn man die Arbeit endlich fertig hat. Auf einmal ist man wieder überzeugt davon, ein Meisterwerk geschaffen zu haben. Alles Fluchen verwandelt sich in Jauchzen über die schlichte Schönheit der Welt und man beginnt, sich langsam wieder in einen normalen Menschen zurückzuverwandeln.
Ich geh jetzt erst mal zum Frisör, sonst erkennt mich nämlich niemand mehr, mit dem ich mich jetzt unterhalten könnte und heute abend trinke ich das beste Bier meines bisherigen Lebens…
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