Ich hatte ja halb damit gerechnet, wieder ein krankes Kind zu Hause zu haben, aber dem war nicht so. Beide Kinder waren halbwegs gesund, standen halbwegs zeitig auf und ließen sich ganz lieb in die Kita und den Kindergarten transportieren.
Ich hatte sehr viel Zeit und verwendete sie, um den Tätigkeitsbericht für mein letztes Stipendium ans Ministerium zu schicken. Es war sehr erleichternd, diesen Punkt von meiner To-Do-Liste streichen zu können.
Nachmittags holte ich die Kinder ab. Die Tochter hatte heute eine Stunde später als sonst ihren Mittagsschlaf gemacht und begrüßte mich sehr fidel. Sie hatte gerade eine Hand voll Salzbrezeln zum Nachmittagsimbiss bekommen.
Wir holten gemeinsam den Sohn ab. Er tobte mit seinem besten Kindergartenfreund durch den Werkraum. Sie hatten jeweils einen Ohrenschutz auf und brüllten aus voller Kehle: „Wir hören nichts! Wir hören gar nichts! Wir haben einen Ohrschutz auf!“ So ging das noch ein Weilchen, bis das Spiel langweilig wurde und ich den Sohn mit nach Hause nehmen durfte.
Zu Hause zog die Tochter den Sohn an den Haaren, er trat sie mit dem Fuß, bide heulten abwechselnd, danach führten sie ihre Klorollentiere spazieren, warfen Inhalt aus Kisten auf den Boden und kochten mit Knete so tolle Gerichte wie „Käse“.
Die Mutter am heim, es gab Nudeln, die sogar der Sohn aß. Nach dem Abendessen tobten die Kinder nochmal durch ihr Schlafzimmer, bis es erstaunlich schnell ins Bett ging. Der Sohn zierte sich noch etwas. Ich sagte: „Aber du willst doc auch morgen wieder stark sein.“ Er sagte: „Pff, ich hab heute im Kindergarten einen Baumstamm hochgehoben!“ Zum Glück ging er dann trotzdem schlafen.