„Miteinander reden“ – dieses Buch trug die Tochter gestern den ganzen Tag voll Begeisterung durch die Wohnung. Vielleicht fängt sie jetzt bald an zu sprechen. Auf jeden Fall kann sie in immer mehr Tonlagen schreien und damit durchsetzen, was sie will. Und sie erklettert jedes Hindernis.
Ich hatte Geburtstag. Der Sohn brauchte etwas, um es zu verstehen. Dann sagte er im Bett aufspringend: „Du hast jetzt Geburtstag! Wir können Geschenke auspacken!“ Es ging also sofort ins Wohnzimmer, wo wir Geschenke auspackten und frühstückten. Ich, bzw. wir besitzen jetzt unter anderem einen Stift, der ewig schreibt und ein Waffeleisen. Mehr braucht man nicht.
Sogar das Finanzamt hatte an mich gedacht und schickte mir pünktlich zu diesem Datum eine Erinnerung, dass ich mein Elster-Zertifikat erneuern muss. Mit der Steuer kann im neuen Lebensjahr also auch nichts schief gehen.
Nachmittags machten wir mit den Kindern einen Ausflug in den Schnee. Der Sohn war noch etwas schlapp, aber das machte nichts. Ich zog ihn auf dem Schlitten durch den Schnee. Das war vielleicht nicht ganz so toll, wie der Pferdeschlitten vom Opa, aber ich lief immerhin ein paar kurze Strecken im Galopp.
Wir suchten uns einen schönen Schlittenhang und waren da eine Stunde gut beschäftigt und dann ging es heim ins Warme. Wir hatten gute Plätzchen von gestern und guten Kuchen von der Ur-Oma. Die Kinder wurden wieder fit. Die Tochter schnappte sich sogar ihren Schal und ihre Schuhe und baute sich vor der Wohnungstür auf, weil sie dachte, es ginge noch mal raus, aber so wild waren wir dann doch nicht.
Abends machte ich Spaghetti Bolognese, wie sich das für meinen Geburtstag gehört. Die Kinder durften och in die Badewanne. Der Sohn sagte, nachdem er der Wanne entstieg; „Ich dufte nach Tannennadeln!“ Der Badezusatz war auf jeden Fall schön grün. Ich musste auch nur eine Dreiviertelstunde bei ihm bleiben, bis er einschlief. Der perfekte Geburtstag also.