Es ist zehn vor zwölf. Der Sohn ist gerade eingeschlafen. Deshalb fällt der Eintrag etwas kürzer aus. Die Kinder waren mal wieder auf dem Land und wir durften den Luxus eines freien Tages genießen. Ich kaufte ein in der gespenstischen Altstadt, meine Frau stand eine Stunde mit dem Auto in der Schlange am Wertstoffhof, um den Müll aus unserem Keller zu entsorgen. Sie war also die Heldin des Tages.
Die Kinder kamen heim. Der Sohn sagte zu mir: „Papa, du bist die längste Gebirgskette der Welt.“ Was ich als Kompliment auffasste. Bisher hatte er das immer nur zu seiner Mutter gesagt. Die Tochter ließ sich noch das Buch vorlesen, in dem man den kleinen Hasen ins Bett bringt. Auf einer Seite bekommt der Hase noch einen Gute-Nach-Kuss. Bei der Tochter bekommt er jetzt auf jeder Seite einen. Zum Glück sind Kinderbücher recht resistent gegen Feuchtigkeit.
Der Sohn verkaufte beim Baden den Quietsche-Enten ein Fußbad und war noch ein großer Hecht, als ich das Badewasser abließ. Danach entdeckte er ein neues Spiel: Sachen in den Schlafanzug stecken und dann so lange hüpfen, bis sie unten wieder herauskommen.
Die Tochter zog mir mit der Spielzeug-Pfanne noch fast eins über. Ich zog zum Glück den Kopf ein.
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