Heute konnten der Sohn und ich ausschlafen, weil die Mutter erst später zur Arbeit musste. Die Tochter hatte sie leider schon um sieben geweckt. Ich weiß schon, wer in ein paar Jahren morgens für alle immer Kaffee kochen darf.
Nachdem die Mutter gegangen war, zeigte die Tochter erste Zeichen von Müdigkeit. Ich las noch ein bisschen vor, trug sie durch den Flur und dann war es soweit: Sie schlief ein. Der Sohn und ich nutzten die Zeit. Wir brachten die Handtuchstange in der Küche wieder an, die hoffentlich diesmal etwas länger hält. Außerdem hängten wir noch Wäsche auf, was der Sohn sehr akribisch machte und entsprechend kommentierte: „Ja, das hänge ich hier hin…. die Latze müssen immer hier hängen…“
Die Tochter erwachte. Ich trug sie ins Wohnzimmer. Sie hängte sich erstmal an die Handtuchstange in der Küche. Sie hielt. Zum Mittagessen gab es Gemüse von gestern. Ich war richtig stolz, weil ich dem Sohn ein ganzes Schälchen Gemüse füttern durfte, bevor er das versprochene Marmeladenbrot bekam. Vor kurzem hätte er noch so lange geschrien, bis er das Brot ohne Gemüse bekommen hätte. Er wird vielleicht doch noch etwas vernünftiger mit der Zeit.
Nachmittags gingen wir raus, nachdem wir uns anderthalb Stunden darauf vorbereitet hatten, rauszugehen. Wir steuerten den nächsten Spielplatz an. Der Sohn schnappte sich einen Stock und lief kreuz und quer übers Gelände, um mit dem Stock zu „gabeln“, wie er es nannte. Er versuchte auch ein paar Kinder zu „gabeln“, um mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Ich erklärte ihm, dass das nicht die beste Methode sei.
Die Tochter war völlig fasziniert von einer Kletterwand, auch wenn sie noch nicht klettern kann. Ich verfrachtete beide Kinder in die große Schaukel. Inzwischen schaukelt auch die Tochter gerne hoch und schnell. Wir probierten sogar noch die Reifenschaukel aus, wo ein bisschen Eifersucht ausbrach, weil ich immer nur einem von beiden Kindern beim Schaukeln helfen konnte. Der Sohn schaukelte auch ein bisschen allein.
Im Anschluss gingen wir noch Einkaufen im frisch umgebauten Supermarkt um die Ecke. Es war etwas verwirrend, weil alles woanders stand als gewohnt. Die Tochter schlief noch eine Runde. Der Sohn schlief zum Glück nicht ein. Ich hielt ihn bei Laune mit einer Reiswaffel.
Zu Hause ging es weiter mit Knäckebrot, das die Tochter dem Sohn in einem Moment der Unachtsamkeit klaute. Die Mutter kam heim, leider etwas erkältet, aber ziemlich eindeutig nicht Corona-infizierte, sondern sehr verschnupft.
Beim Abendessen sagte der Sohn: „Wenn alles anders ist, komme ich in den Kindergarten.“ Ich hoffe auch, das bald alles anders ist. Wir tobten noch im Kinderzimmer, während die Tochter schlafen ging und dann schlief auch der Sohn schnell ein.
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