Zu Hause – Tag 269

Der erste Tag im zweiten echten Lockdown. Fühlte sich nicht so besonders an wie beim ersten Mal. Die Tochter stand gewohnt früh auf. Die Mutter übergab sie an mich und ging zur Arbeit. Der Sohn stand aus Protest auf, weil er nicht allein im Bett sein wollte. Immerhin frühstückte er gut: Zwei Marmeladenbrote.

Wir schlugen uns durch den Vormittag mit Bilderbüchern. Danach kam auch schon die Babysitterin die wir wohlweislich noch zur Entspannung bestellt hatten. Ich konnte drei Stunden tun, was ich wollte, außer zwischendurch mal Milch zu machen und so.

Die Kinder spielten viel mit Lego. Der Sohn baute Garagen und Bauernhöfe. Gestern hatte er noch einen besonderen Moment, als er der Mutter und mir zum Sticker-Pixi-Buch „In den Bergen“ sagte: „Ich klebe nur noch die Bachforelle ein!“ Er merkt sich einfach jedes Wort, das er irgendwo aufschnappt.

Die Tochter spazierte wie immer in den letzten Tagen durch die Wohnung. Sie war ein bisschen kränklich und beschwerte sich viel. Außerdem spielt sie manchmal schon ein bisschen Verstecken mit einem und lugt vorwitzig aus ihrem Versteck, wenn man sie findet.

Der Sohn dichtet immer mehr und entdeckt seine Vorliebe für Reime. Oft ist es Blödsinn oder ein abgewandeltes Zitat. Passend zur Jahreszeit sagte er: „Der klitzekleine Weihnachtsstern ist gut zu sehn von nah und fern.“ Muss er wohl in der Kita gehört haben.

Wir schafften es sogar noch raus, verbunden mit einem Besuch beim Bäcker. Ich zwang den Sohn, zumindest immer ma wieder ein Stückchen zu laufen, aber so richtig fit war auch er nicht. Die Tochter gab auf dem Spielplatz dem Wackeltier die Sporen und freute sich auch, dass sie mit auf die große Schaukel durfte.

Abends nach Heimkehr der Mutter kam unser übliches Abendessen mit zwei Monstern, die schreien und allerlei Unfug veranstalten. Die Tochter ging ins Bett. Der Sohn spielte den Nikolaus, der Geschenke aus einer Papptüte verteilte. Nachdem er dann noch halb erfundene Weihnachtslieder mit mir gesungen und das Notenblatt, das eigentlich ein Latz war, mehrmals gestohlen hatte, wozu ich auf seinen Befehl hin weinen musste,schlief er dann auch selig ein.

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