Der Sohn und ich schliefen aus. Und das war auch gut so. Nach dem Frühstück gab es ja ein paar Nachrichten zu verdauen, auch wenn sie nicht mehr ganz überraschend kamen. Der Kita-Abschied des Sohnes ist jetzt also schon am Dienstag. Morgen müssen wir noch zwanzig Abschiedstütchen basteln. Die werden wohl relativ minimalistisch ausfallen.
Dafür war unser Tag voll gepackt mit Aktivität. Nach dem Frühstück sangen wir Weihnachtslieder. Ich spielte das erste Mal seit langer Zeit Gitarre und freute mich, dass ich es immer noch kann. Die Tochter schaute mich an wie ein Auto, sie hatte das ja noch nicht so oft gesehen. Der Sohn vermisste seinen Hit „In der Weihnachtsbäckerei“. Der wird dann nächstes Wochenende mit ins Repertoire aufgenommen.
Direkt danach flitzten wir mit dem Auto los auf die Alp, um Schlitten fahren zu gehen. Auf der Fahrt registrierten wir Eltern nervös, dass kaum noch Schnee lag, aber kurz vor Genkingen wurde es dann doch weiß.
Es war viel los. Noch andere hatten die gleiche Idee wie wir gehabt. Die Tochter war etwas müde und nicht ganz so schneebegeistert wie in der Kita. Der Sohn war etwas zögerlich, was den Schlitten anging, aber nachdem er eher zufällig dann doch mal gefahren war, sagte er nur noch: „Ich will noch mal sausen!“
Wir ließen ihn sausen und gingen nur, weil es uns irgendwann zu kalt wurde. Wieder daheim stand noch ein weiterer Punkt auf dem Programm: Theater. Ins Theater kann man nicht, dafür sendete das LTT einen Livestream für Kinder. Ich schaute mit den Kindern das kurze Stück über die Müllmaus, während die Mutter Yoga machte.
Die Story habe ich nicht ganz verstanden, es ging ungefähr so: Die Maus lebt im Müll und hat Angst vor Katzen. Sie isst gerne Kekse. Irgendwann wird sie dann relativ unvermittelt schwanger und bekommt drei Kinder: Eine Holzfigur, einen Wagen und noch irgendwas. Wie im richtigen Erwachsenentheater eben auch.
Die Kinder waren völlig fasziniert Die Tochter klatsche den ganzen ersten Teil durch, der Sohn schwieg gefesselt. Ich glaube, die Maus hatte ihre Herzen erobert, als sie sagte, dass sie gerne Kekse isst, der Rest war dann egal.
Wir aßen noch Fisch zum Abendessen und ich durfte mit dem Sohn anschließend Waffeln aus Knete backen, bis die Mutter mich ablöste.