Zu Hause – Tag 262

„Wenn es schneit, hat sie bessere Laune als sonst!“ sagten die Erzieherinnen in der Kita heute über die Tochter. Sie ging glücklich durch den Schneeregen im Hof der Kita, während alle anderen fröstelten. Der Sohn saß derweil auf einem pilzförmigen Hocker und schmollte. Die Folgen des Schlafmangels.

Zu Hause taute er langsam auf. Nach einer Stunde durfte ich ihm sogar seinen Schneeanzug ausziehen, während die Tochter mich schon erfolgreich dazu gebracht hatte, ein Weihnachtsplätzchen rauszurücken. Sie weiß genau, in welcher Dose sie sind und zeigt immer darauf, wenn wir nach Hause kommen.

Der Sohn buk seine Plätzchen selber. Aus Knete. Es waren kleine bunte Kunstwerke, die er selber verziert hatte. Er formulierte es so: „Da fehlt doch noch die Deko!“ Irgendwann an diesem frühen Abend muss er auch noch die Wäsche vom Wäscheständer abgehängt und auf dem Boden verteilt haben. Ich merkte das erst, als die Mutter heimkam und mein Blick auf den leeren Wäscheständer fiel.

Es gab das restliche Essen von gestern und für die Kinder viel Spaß. Der Sohn prustete und die Tochter lachte sich kaputt. Wir bekamen eine Ahnung davon, wie unser Essen in Zukunft aussehen könnte.

Die Tochter läuft immer längere Strecken. Wie ein betrunkener Seemann torkelt sie unermüdlich durch die Wohnung und fängt ihren Sturz immer gerade noch ab.

Ich las mit dem Sohn noch das neue Buch von der Oma über verschiedene Arten von Häusern auf der ganzen Wlt, wobei er die Jurte besonders spannend fand. Danach spielte er mit der Mutter noch Arzt und lief noch eine Zeit lang halb nackt durch die Wohnung, während die Tochter ins Bett ging.

Der Sohn schlief ausnahmsweise auch mal wieder normal ein. Das war nur fair. Der Morgen war nämlich eine Katastrophe. Ich will nicht zu viel darüber erzählen, aber ich war froh, als ich es schaffte, den Sohn samt Kleidung in die Kita gebracht zu haben. 

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