Zu Hause – Tag 285

Heute waren die Kinder bei den Großeltern. Wir hatten also etwas Zeit allein zu Hause. Meine Frau machte Röntgenfortbildung und ich kaufte ein. In der Stadt war die Hölle los. Alle, oder fast alle, brav mit Maske unterwegs, aber trotzdem komplett im Weihnachtsfieber. Es kam mir fast mehr vor, als in den letzten Jahren. Diese Regel, dass nur so und so viel Leute in ein Geschäft dürfen, scheint aufgehoben worden zu sein. Ist auch egal. Draußen war genau so wenig Platz wie in den Geschäften.

Vielleicht gehen die Leute jetzt einfach einkaufen statt in die Kneipe oder ins Theater. Wäre zumindest gut für den Einzelhandel. Und natürlich für die Pandemie. Meine Corona-Warn-App wird sicher wieder ein paar Kontakte mehr anzeigen die nächsten Tage. Ich kaufte einen Mini-Weihnachtsbaum. Ein ganz großer war uns etwas zu viel. Aber der kleine, den ich bekam, ist schon sehr klein. Dafür hätte ich nicht mit dem Kinderwagen in die Stadt fahren müssen.

Es war aber ,wie immer bei solchen Aktionen, sehr schön zu sehen, wie die Leute den kleinen Baum im Kinderwagen und dann mich anschauten. Ich war noch in tausend Geschäften, um wichtige Dinge wie Geschenkpapier und einen Geburtstagskerzenkranz für den Sohn zu besorgen. 

Abends fuhren wir die Kinder abholen und essen bei den Großeltern. Die Kinder waren brav, bis wir kamen. Sie scheinen in uns eher so eine Art nachgeordneter Autorität zu sehen. Der Sohn war unglaubliche Strecken zu Fuß gelaufen. Und die Tochter für ihre Verhältnisse auch. Außerdem hatte der Sohn Plätzchen gebacken und sie akribisch mit buntem Zuckerguss bemalt. Es sind wirklich kleine Kunstwerke. Er hat ja auch viel mit seiner Knete geübt.

Vor der Abfahrt wurde die Laune des Sohnes dann sehr schlecht. Er war mit gar nichts mehr zufrieden und heulte in einem fort. Wir fuhren heim und dort ging es dann so weiter. Dem Sohn fiel ein, dass er doch lieber bei seinen Großeltern übernachtet hätte und war sehr unglücklich, als ich ihm erklärte, wir würden jetzt zu Hause schlafen. Um halb elf ließ er mich dann gehen und schlief endlich ein, während die Tochter wie immer schon längst friedlich entschlummert war. Sie weckt dann dafür morgen früh wieder die Mutter auf.


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