Der Sohn sprang heute geradezu aus dem Bett. Er trank seine Milch irgendwo im Flur, so dass ich heute Abend auf der Suche nach dem Fläschchen war und es schließlich unter der Rollkommode in einem kleinen Schuhkarton fand. Außerdem spielten wir noch „Eisdiele“. Ich bekam alle möglichen Sorten Eis im Schlafzimmer serviert. Die Übergabe in der Kita war etwas tränenreich, aber zum Glück haben alle darin inzwischen einigermaßen Routine.
Ich hatte den Vormittag Zeit, alle News-Seiten zu lesen und der Regierungserklärung im Bundestag zu lauschen und mich auch ansonsten weiter in das Thema „Lockdown“ reinzusteigern. Im Lauf des Tages kam ich wieder runter. Handy aus machen ist manchmal nicht das Schlechteste.
Nachmittags holte ich die Tochter ab. Wir gingen auf Einkaufstour in die Stadt. Natürlich nicht ohne ihr eine Brezel zu holen. Ohne wäre an einen Einkauf nicht zu denken gewesen. Nach dem Supermarkt-Besuch schlief die Tochter ein. Ich hatte noch Zeit, in die Buchhandlung zu gehen. Lockdown-Lektüre besorgen. Ich entschloss mich für „Gesang der Fledermäuse“ von Olga Tokarczuk. Als Künstler fühlt man sich ja selber gerade ein bisschen wie eine Fledermaus.
Wir kehrten heim. Die Tochter erwachte, aß kurz etwas und dann war es auch schon Zeit, den Sohn abzuholen. Die Nachbarn, die gerade ihr Haus umbauen, schauen immer ungläubig, wenn ich gefühlt zehn mal am Tag mit dem Kinderwagen und unterschiedlichen Kindern vorbeikomme.
Bevor wir den Garten der Kita verließen, sagte der Sohn noch: „Moment, ich muss die Fußmatte wieder hinlegen!“ Er legte die Fußmatte wieder ordentlich vor die Kita-Gartentür. Kinder mögen Ordnung.
Zu Hause spielten beide Kinder Lego ohne sich schlimm zu verletzen. Einmal stießen sie mit den Köpfen zusammen, das war ein bisschen tragikomisch. Die Tochter fing auf einmal an, sich freihändig hinzustellen. Noch läuft sie nicht, aber sie ist ganz kurz davor.
Die Mutter kam heim. Es gab Curry. Das ist immer ein großer Erfolg. Vielleicht sollte ich einfach nur noch asiatisch kochen. Die Tochter ging schlafen. Der Sohn feierte noch ausgiebig „Geburtstag“ mit seinen neuen Lego-Autos. Ich musste die Autos sogar noch bettfertig machen, ihnen die „Kleidung ausziehen, also die Karosserie, und einen Schlafanzug anziehen. Ich entschied mich für eine Hose der Tochter. Die Autos schlafen in der Hose jetzt unter einem Schrank.
Der Sohn schlief erfreulich schnell ein, so dass auch wir schnell einschlafen konnten. Schlafen ist vielleicht ein gutes Konzept, um diesen Lockdown zu überstehen.