Gestern noch ein großartiger Moment: Der Sohn hat aufgeschnappt, dass „in fünf Minuten“ bedeutet, dass man etwas bald macht. Er sagte also auf die Frage: „Und wann isst du den Rest von deiner Banane?“ „In fünf Minuten, oder so.“ Die Oma erklärte ihm dann, dass fünf Minuten auch irgendwann weniger werden, also erst vier, dann drei und so weiter. Der Sohn blieb stehen und schaute die Oma an. Sein Blick ging in weite Ferne. Für einen Moment sah es so aus, als hätte es sein System überladen. Sein Hirn arbeitete intensiv. Danach tat er das, was er immer tut, wenn er eine Information nicht versteht: Er ignorierte sie und blieb bei seinen fünf Minuten.
Heute Morgen hatten wir auch ein Zeitproblem. Ich hatte den Sohn zu lange schlafen lassen und musste mit beiden Kindern in die Kita. Nur unter Einsatz von Milch und begleitet von Geschrei kamen wir gerade so noch in der Kita an, wo die angesäuerte Erzieherin uns schon erwartete.
Dafür durfte ich auch gleich wieder gehen. So weit mein Beitrag zur Eingewöhnung der Tochter. Sie bleib einfach mal bis kurz nach zwölf und aß noch Linsen mit Spätzle. Wenn das so weitergeht, können wir sie nächste Woche einschulen.
Der Sohn akzeptierte sogar, dass ich die Tochter abholte und ihn in der Kita ließ, was sein bester Kumpel, dessen Schwester auch gerade eingewöhnt wird, nicht so machte. Schön, wenn das Drama auch mal wem anders passiert.
Die Tochter geht immer mehr in den Stand über und zog sich auch heute eifrig überall hoch. Außerdem musste ich eine ganze Menge Bücher vorlesen. Wir gingen noch in die Stadt, um eine Jacke für den Sohn zu kaufen und den Kita-Einkauf zu machen. Eine lästige Pflicht, die mich jeden Montag erwartet. Heute waren so exotische Sachen wie Pumpernickel und Räucherlachs auf der Liste. Ich weiß nicht, welches Kind das essen soll.
Abends machte ich dem Sohn zwei Spiegeleier, weil er nicht mehr bis zum Essen warten konnte. Er erzählte noch von der Kita: „Ich habe gesungen, balanciert, gekartet und Fange-Quatsch gemacht.“ Das hört sich doch nach einem guten Tag an.
Vor dem Schlafengehen spielten wir noch eine alberne Art von Verstecken, bei der er sich völlig offensichtlich hinter einer Schranktür versteckt und sagt: „Los, such mich!“ Ich darf dann so tun, als würde ich ihn nicht finden und in einer anderen Ecke der Wohnung suchen, bis er hinter seiner Schranktürhervorgerannt kommt. Immerhin schlief er davon erschöpft schnell ein.