Die Tochter tippte heute an meinem Computer. Sie hatte sich so lange beschwert, bis ich sie machen ließ. Der Text war, sagen wir, experimentell. Ich musste ihr etwas anbieten. Sie war beleidigt, dass ich mein Avengers-Comic ohne sie las. Danach durfte ich Bilderbücher vorlesen. In einem ist auch ein Spiegel. Sie küsste ihr Spiegelbild.
Der ganze Tag war davon geprägt, dass die Tochter jetzt immer besser weiß, was sie will. Ich war sehr beschäftigt damit, ihr Essen, Schlafstatt und Unterhaltung zu bieten. Dazu gehörte wie immer eine Führung durch die Gemächer und zu allen an den Wänden befindlichen Bildern.
Schwer in Mode ist auch nach wie vor, Nudeln durch die Gegend zu werfen, wenn sie satt ist. Nachmittags hatte ich etwas Ablösung. Die Kinder waren samt Begleitung auf dem Spielplatz, wo der Sohn ausgiebig mit einer Kita-Kameradin spielte, die er bisher nie beachtet hatte.
Zum Abendessen flippten alle wieder ein bisschen aus. Der Sohn wollte erst gar nicht essen, dann nur Kekse und aß schließlich eine sehr alte getrocknete Salami aus dem hintersten Eck unseres Kühlschranks, weil er auf einmal unbedingt Wurst wollte. Wir dankten innerlich der Kita, dass er keinen Mittagsschlaf gemacht hatte und freuten uns über frühes Einschlafen.