Auf einmal war es ganz still. Ich schaute um die Ecke in die Küche. Die Tochter hatte den Papiermüll geleert und kaute am Fetzen einer Bäckertüte. Kauen und Essen waren unsere Dauerthemen heute. Nachdem der Sohn mit etwas Überredungskunst in die Kita gelangt war, testete die Tochter meine Fähigkeiten als Kellner und mein Gehör.
Ihr neuer Appetit eröffnete neue Möglichkeiten. Sie aß sogar etwas vom Gläschen mit der Pasta in Tomatensoße, auch wenn sie schnell wieder zum Getreide-Obst-Brei umschwenkte. Zwischendurch schrie sie immer wieder sehr laut und sehr hoch aus Spaß und ließ sich auch gerne durch die Wohnung tragen und die Bilder an den Wänden erklären.
Ich hatte auch den Eindruck, sie versuchte mit der Baustelle vor dem Fenster zu kommunizieren. Sie schaute immer wieder dorthin und machte verschiedene laute Geräusche. Nachmittags holten wir den Sohn aus der Kita. Beim Verlassen der Kita sagte er: „Da ist ein Tieflader vorbeigefahren.“ Das Vokabular was Laster angeht erweitert sich immer mehr.
Die Kinder hatten gute Laune, waren aber laut. Der Sohn stimmte in das Schreien aus Spaß ein, die Tochter aß reinen Getreide-Brei, den ich ihr gab in der Hoffnung, sie könnt dann satt sein. Die Mutter kehrte heim, wir aßen gefüllte Nudeln, wobei die Tochter gefühlt die Hälfte des Essens alleine verdrückte. Der Sohn aß dafür Physalis von der Oma.
Und dann krabbelte die Tochter das erste Mal auf allen Vieren und sagte auf Nachfrage den Namen ihres Bruders.
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