Zu Hause – Tag 156

„Die Paprika war schlecht.“ sagte der Sohn beim Frühstück. Er hatte aber sofort eine Idee, was er stattdessen essen könnte. Zum Frühstück. „Einen Lolli!“Zum Glück hatten wir keinen Lolli. Das lernt man als Eltern: Die beste Art, einem unmöglichen Wunsch nicht nachkommen zu müssen ist, weil man den Wunsch nicht erfüllen kann. Wenn wir einen Lolli gehabt hätten, hätten wir nach genug Tränen wahrscheinlich nachgegeben.

Der Tag hatte ein schönes Besuchsprogramm. Zuerst waren wir bei der Uroma der Kinder, wo wir Weißwurst, Brezeln und Kaffee bekamen und der Sohn endlich etwas Süßes. Die Tochter jagte einen Hund durch die Wohnung, der auch zu Besuch war. Später entdeckte sie die E-Gitarre. Die E-Gitarre ist keine chte E-Gitarre, sondern eines dieser elektronischen Kinderinstrumente, die je nach Tastenkombination verschiedenste verrückte Sounds hervorbringen. Für Kinder das Größte.

Wir fuhren weiter und trafen Besuch aus Venedig. Nachdem wir gerade zum Urlaub in Italien waren, hatten wir ein kleines Revival, was die Sprache anging. Vier Erwachsene und sieben Kinder hatten einen tollen Spielplatz-Besuch. Das Finale war ein Fußballspiel, das vor allem der Sohn genoss. Sein Beitrag zum Spiel sah so aus: Er rannte pausenlos auf ein anderes Kind zu, umarmte es, riss es zu Boden und kugelte da mit ihm rum. Der älteste Junge, den der Sohn am tollsten fand, hatte kein Problem damit.. Er ging ins Tor und sah es als zusätzliche Challenge, Bälle zu halten, während irgendwo an oder auf ihm unser Sohn hing und quietschte.

Um italienisch zu bleiben, gingen wir noch Pizza essen. Die Tochter geriet in Ekstase über vorbeifliegende Tauben, bedeckte sich komplett mit Tomatensoße und der Sohn tollte so ausgiebig um den Brunnen herum, dass es an ein Wunder grenzte, dass er nicht hinein flog.

Abends vor dem Einschlafen, das einige Zeit in Anspruch nahm, erklärte er mir, was ein „Maulschlüssel“ ist: „Das ist wie ein Schraubenschlüssel, der hat auch zwei Zangen!“ Ich durfte noch eine Geschichte über einen Feuerwehrkran erzählen. Ich begann: „Der Feuerwehrkran stand in der Feuerwache…“ Der Sohn verbesserte: „Der Kran steht doch nicht in der Feuerwache! Der steht in der Kranwache!“ Und mit dieser Erkenntnis entließ ich ihn dann ins Land der Träume.

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