Die Tochter wusste beim Frühstück wieder nicht, was sie wollte. Bis der Sohn sie mit Brot fütterte. Er kennt eben seine Schwester. Dafür durfte er auch von einer Milch begleitet in die Kita fahren. Jetzt, zwei Tage vor der Sommerpause kann man sagen: Er ist wieder eingewöhnt. Nach dem Sommer geht es schon mit schnellen Schritten auf den Kindergarten zu. Die letzten Monate in der Kita wird seine Schwester ihm noch Gesellschaft leisten.
Die Tochter fuhr mit der Mutter zu den Großeltern. Ich hatte ein bisschen frei und tat das einzig Richtige: Schlafen. Ich musste ein bisschen Fitness ansammeln für den Abend. Nach dem Mittagsschlaf ging ich noch shoppen. Am Sonntag wird die Tochter getauft. Ich brauchte noch einen neuen Anzug. Bisher war ich mit Maske hauptsächlich Lebensmittel einkaufen. In einem Bekleidungsgeschäft ist es noch seltsamer damit.
Es lag wohl auch daran, dass ich mich sehr schnell für einen Anzug entschied. Die Verkäufer wirkten auch eher teilnahmslos. So nach dem Motto: Ist doch egal, kaufen Sie einfach irgendwas, damit das Bruttosozialprodukt steigt.
Ich holte den Sohn von der Kita ab und hatte ein tolles Projekt für ihn: Mit Papa einen kleinen Tritt aus einem großen schwedischen Möbelhaus aufbauen. Ich kann voller Stolz sagen: Mein Sohn kann schon Schrauben mit einem Imbusschlüssel reindrehen.
Abends ging ich zum Festplatz: Theatersport spielen im Open Air Kino. Es war der letzte Auftritt für mich vor der Sommerpause. Ein schöner Abend mit den Kollegen vor 400 Zuschauern. So was hatten wir schon lange nicht mehr. Unser Spiel wurde auf eine Großleinwand übertragen. Wenn die Leute auch gerade kein Fußball im Stadion sehen können, so hatten sie heute Public Viewing mit Theatersport. Ich spielte einen Vater mit Kettensäge, einen Freund, der Vampir geworden war und einen neurotischen Schriftsteller, der von Dinosauriern gefressen wird. Das passt ja ganz gut in die Zeit.