Zu Hause – Tag 133

Kranke Kinder haben auch Vorteile. Wir konnten mal wieder ausschlafen. Das Thema Krankheit beschäftigte den Sohn auch in Bezug auf andere: „Der Kuschelhund muss zum Bärenarzt. Ich hab beim Hundearzt angerufen. Der braucht eine neue Batterie.“ Ich war etwas verwirrt von so viel Information.

Viel zum Denken kam ich nicht. Der Sohn sagte den halben Tag über alle zwei Minuten: „Rotznase!“, was bedeutet, dass man ihm die Nase putzen muss. Ich versuchte, ihm andere etwas nettere Formulierungen beizubringen wie: „Herr Vater, wärt Ihr so freundlich mir ein Tuch zu reichen, um meiner Nase Erleichterung zu verschaffen?“ Aber „Rotznase!“ hielt sich hartnäckig. Wahrscheinlich wurde ihm das in der Kita beigebracht. Da ist man eher pragmatisch.

Wir machten noch einen kleinen Ausflug und erlebten das übliche Chaos, wenn man versucht, mit zwei Kindern das Haus zu verlassen. Der Sohn durfte in einem fremden Haus herumrennen. Die Tochter verliebte sich in einen Kater. Sie hätte ihn am liebsten aufgefressen. Wir vielleicht mal Zeit für ein richtiges Kuscheltier, das nicht vom großen Bruder stammt.

Zurück daheim ging es dann schnell zum Abendessen. Der Sohn war schon müde und sang: „Eine Scheibe Käse schmeißt man in den Baum.“ Ein kleines Drama beim Zähne putzen weckte ihn wieder auf. Ich wunderte mich, warum er auf einmal beim Zähne putzen weinte und meinte, es tue weh, bis er dazu sagte: „Es ist scharf!“ Da erkannte ich meinen Irrtum: Papa hatte dem Sohn aus Versehen die Erwachsenenzahncreme auf die Zahnbürste geschmiert. Er rächte sich auf seine Weise und braucht trotz Müdigkeit anderthalb Stunden zum Einschlafen.


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