“Du bist der Schlauchträger.” Mein Sohn hatte klare Anweisungen für mich heute. “Hier nimm das Schlauchkissen, hier eine Schlauchzange.” Er hat in letzter Zeit wohl zu oft den Film über die Feuerwehr gesehen. Ich war auf jeden Fall etwas geschlaucht.
Heute hatte ich wieder Seminar und war stolz, es geschafft zu haben, die Studierenden in Gruppenarbeit zu schicken. Zwischendurch ließ ich sie schreiben. Ich saß also vor einer schweigenden Videokonferenz und wartete. Vielleicht waren sie auch alle zwischendurch im nächsten Zimmer eine Serie gucken. Das könnte doch die Zukunft der Arbeit sein: Wenn das meiste von Robotern gemacht wird, treffen wir uns in Videokonferenzen, in denen gar nichts passiert.
Der Gesangsunterricht war wesentlich aktiver gestaltet. Ich hatte ein paar technische Schwierigkeiten behoben, was mein Gesangslehrer schamlos ausnutzte, indem er mich nicht in innere Gruppenarbeit schickte, sondern richtig üben ließ.
Beim Abendessen durfte meine Tochter ihre nächsten kulinarischen Erfahrungen machen: Obstbrei aus Heidelbeeren und Birnen essen. Mit den roten Spritzern im Gesicht sah sie aus wie Bruce Willis in “Stirb langsam”.
Mein Sohn erzählte mir noch etwas über Sprungkissen und zeigte mir dann, wie er unangenehme Aufgaben deligiert. Er stand vom Puzzle auf und sagte: “Die Teile kannst du aufräumen.” Aber ich revanchierte mich. Ich stellte mich beim Einräumen so dumm an, dass er seufzend sagte: “Moment, ich zeigs dir.” und sie dann doch selber einräumte.
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