“Ich bin immer noch ein Roboter.” raunte es aus dem Kinderzimmer. Der Roboter war aufgewacht. Heute war er kein Roboter, der zugleich ein Schaf ist, einfach nur ein Roboter. Und der Roboter durfte ein bisschen Urlaub machen.
Ich war mit meiner kleinen Tochter allein zu Hause. Kaum war der Sohn entschwunden, schraubte sie ihre Lautstärke zehn Stufen höher, als hätte sie gedacht: Komisch, ist so leise hier. Am meisten zu sagen hatte sie zu einem kleinen Plastikpferd, das sie intensiv erkundete. Mal schauen, wie ihr Salami schmeckt, wenn sie größer ist.
Nach einigen Runden im ewigen Kreislauf aus Flasche, schlafen, wickeln, spielen schlechter Laune bekommen und wieder schlafen gingen wir einkaufen in die Stadt. Ich hätte mir eine Maske mit Gummizug besorgen sollen. Dieses Ding zum Knoten beschäftigte mich vor jedem Geschäft erstmal fünf Minuten.
Fall sich übrigens jemand fragt, wo die ganzen medizinischen Masken aus den Krankenhäusern geblieben sind: Ich habe gefühlt die Hälfte davon gesehen. Vielleicht waren das aber auch schon die neuen aus dem Discounter.
Als wir wieder zu Hause waren, durfte ich mir ganz schön was anhören. Ich weiß nicht, was der Kleinen nicht gepasst hat, aber sie hielt mir einen echten kleinen beleidigten Vortrag. Es klang wirklich wie eine Aufzählung.
Abends waren wir dann alle wieder vereint. Ihre Mutter und ihr großartig lauter Bruder waren wieder da. Die Tochter war wieder versöhnt mit der Welt. Ich las noch schnell zehn Bücher vor und entspannte mich zu einem der Kinderfilme meines Sohnes, in dem Plastikbagger zu Easy-Listening-Musik mit bunten Bällen befüllt werden.