Heute hat der Sohn zum Aufstehen im Bett “Käfer eingesammelt”. Zum Glück hat sich niemand in einen Käfer verwandelt. Wobei man sich in dieser Situation schon manchmal wie ein gigantischer Käfer vorkommt, der auf dem Rücken liegt. Ganz umweltbewusst trug mein Sohn die Käfer, die eher Staubflusen waren mit einem Papier ins Wohnzimmer.
Beim Hände waschen ging es um ein Element des Waschbeckens, das ich noch bedienen sollte: “Den Kükian.” “Was? Der Kükian?” “Nein, der Tükian!” “Aha, der Tükian.” “Nein, der Kükian!” “Also doch der Kükian! “Nein, der Schükian, nur ich kann das sagen.” Inzwischen hat der Kleine glaube ich eine Privatsprache entwickelt, auch wenn das nach Wittgenstein absolut unmöglich ist, aber was wissen Kinder schon von Sprachphilosophie. Wobei die Sprache glaube ich nicht so besonders ausgefeilt ist, sondern eher dazu dient, mich zu ärgern.
Mit der Tochter und der Mutter wurde dann ein “Transporter” gebaut. Inzwischen macht das ein kleiner Laster, den er “Leo” getauft hat. Wir hätten ihn wirklich nicht so oft diese Leo-Lastwagen-Filme anschauen lassen dürfen. Inzwischen ist fast alles, das keine Räder hat oder ein Roboter ist völlig uninteressant. Es sei denn es handelt sich um Tiere oder Süßigkeiten.
Heute war ich wieder mit dem Ausflug dran. Wir standen eine ganze Zeit lang vor dem Kuhstall. Beim ersten “Muh” mussten wir aber den Ort des Geschehens fluchtartig verlassen. Mein Sohn hat Angst vor dem Muhen der Kühe. Ich könnte ihn natürlich darüber aufklären, dass es ganz harmlos ist, aber ich warte damit lieber noch ein bisschen. Es funktioniert einfach zu gut.
Nachdem an einem Zaun wieder imaginäre Enten gefüttert wurden, traten wir den Heimweg an. ich hatte wirklich Sorge, dass es von Seiten meines Sohnes wieder einen Wutanfall geben könnte. Er war aber überraschend kooperativ. Ganz anders als seine Schwester. Heute hatte sie wohl entschieden, dass sie jetzt mal mit einer halben Stunde schreien dran war. Es war ein etwas gehetzter Heimweg. Mittlerweile kennen mich die Leute in der Gegend wahrscheinlich schon und sagen Dinge wir: “Ah, da kommt wieder der Verrückte mit den schreienden Kindern.”
Zu Hause durfte ich der Puppe Sophie noch ein Pflaster verpassen und unser Abendessen wurde von Schlagzeugspiel mit der Gabel begleitet, das dann in den nächsten Schreianfall der Kleinen überging. Aber das war auch ganz richtig so. Schließlich ist ja Karfreitag.
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