Hertie ist zu – Meine Kindheit ist tot

Jetzt ist es also durch: Hertie ist Geschichte. Das dachten sicher vorher schon viele, da man Herties ja nur noch selten irgendwo sieht, nachdem Karstadt die meisten davon gefressen hatte. Jetzt ist es aber endgültig vorbei. Die letzten Häuser werden geschlossen. Damit geht auch ein weiterer Teil meiner ohnehin schon fast vergessenen Kindheit flöten. (Blockflöte … Hertie ist zu – Meine Kindheit ist tot weiterlesen

Wir sind jung und brauchen das Geld

So der Titel eines ebenso wahnwitzigen wie hoffnungsvollen Projektes, das heute bei Spiegel Online neckische Erwähnung findet. Zwei Studenten haben sich ein recht sinnvolles Thema für ihre Diplomarbeit ausgedacht: Es geht schlicht und ergreifend darum, wer als erster Millionär wird. Fast jeder mögliche Weg, den ein unbedarfter junger Mensch ohne große Vorkenntnisse gehen kann, wird dabei von den beiden beschritten, außer Prostitution.

Sie verkleiden sich als Stofftiere, singen ohne großartig geübt zu haben, Lieder in der Fußgängerzone, verkaufen alten Scheiß bei Ebay, sammeln unermüdlich Flaschen und Altpapier, zocken bei Sportwetten und an der Börse und bewerben sich bei Quiz-Shows.

Nun gut, schaut man sich die Zahlen auf ihrer Website an, sieht man, dass es bis zur Million noch ein weiter weg ist. Trotzdem verbirgt sich hier vielleicht jetzt schon eine Fundgrube an Tipps und Tricks, die einem zumindest zu ein bisschen mehr Kohle verhelfen könnten. Wer also gerade nicht so ganz weiß, wie es weitergehen soll, weil er den Schreibtisch bei der Bank oder seinen Platz auf dem Börsenparkett räumen musste, dem sei diese Seite wärmstens empfohlen. “Wir sind jung und brauchen das Geld” weiterlesen

Finanzkrise schuld am Dritten Weltkrieg?

Bei Spiegel Online kann man heute ein weiteres Interview zu Sinn und Unsinn der Finanzkrise lesen. Dieses Interview fand ich aber tatsächlich ganz lustig. Dov Seidman, ein amerikanischer Philosoph, erklärt uns hier ganz anschaulich, wie das eigentlich alles funktioniert mit dem bösen Kapitalismus.

Zunächst stellt sich die Frage, was für den Spiegel “ein Philosoph” ist: Dieser Begriff lässt sich ja vom Hochgelehrten über den Zen-Meister-Einsiedler bis auf den Fußgängerzonenprediger auf fast jedes intelligente Wesen anwenden. Das Interview erweckt den Eindruck, dass es sich bei Seidman um eine erfrischende Mischung aus Fußgängerzonenprediger und Krawattenträger handelt, es könnte schlimmer sein.

Das Interview ist zumindest intelligenter als seine Überschrift: “Guter Kapitalismus funktioniert wie im Fußball.” Dieser Titel legt nahe, dass ihm einige weitere Floskeln wie: “Schlechter Kommunismus scheitert wie im Wettfressen” oder: “Halbgarer Liberalismus hangelt sich durch wie im Schattenboxen.”, aber so schlimm ist es gar nicht.

Seidman, der ein Buch geschrieben hat mit dem hochphilosophischen Titel: “Die La-Ola-Welle. Es kommt nicht darauf an, was du tust sondern wie.”, das mich spontan an meine noch zu schreibenden Werke: “Finanzkrise schuld am Dritten Weltkrieg?” weiterlesen