Die Tochter musste heute wieder zu Hause bleiben. Das fand sie gar nicht gut. Sie protestierte so sehr, als der Sohn sich von der Mutter auch noch mit ihrem Dreirad zum Kindergarten fahren ließ, dass ich mit ihr spontan nach draußen ging. Ich ließ das Garagentor für sie hoch und runter fahren. Das beruhigte sie wieder.
Die Mutter trafen wir draußen gleich wieder. Ich ging an den Rechner, um mein Seminar zu halten. Die Studierenden durfte Dialoge schreiben, das war sehr unterhaltsam. Danach wollten die Mutter und ich etwas essen, nachdem die beiden draußen spazieren und einkaufen waren, aber die Tochter durchlebte den nächsten Wutanfall. Vielleicht kommen gerade auch die letzten Zähne, das würde einiges erklären.
Nach einer halben Stunde kamen wir dann zu unserem Essen. Die Mutter legte sich noch mit der Tochter schlafen. Ich war weiter kreativ. Später war ich dran, der Tochter Bücher vorzulesen, währen die Mutter kurz an ihren Rechner durfte. Das Vorleseprogramm war das Gleiche wie gestern. Kinder lieben Wiederholungen.
Nachmittags hatte ich Gesangsunterricht. Ich war so müde, dass mein Lehrer mich fragte, ob wir früher Schluss machen sollen, aber ich hielt durch. Im Anschluss traf ich Mutter, Tochter und Sohn auf dem Spielplatz. Ich ging mit dem Sohn noch zum Kinderturnen. Er kann inzwischen sogar an Ringen schaukeln und balanciert problemlos über jedes Hindernis. Jetzt gehört er in der Gruppe der Kleinen schon zu den ganz Großen. Am Freitag darf er dann wieder zu seiner neuen Turngruppe. Dort machen sie das gleiche Programm wie bei den Kleinen, nur dass die Eltern rausgehen dürfen.
Nach dem Turnen war der Sohn sehr müde. Ich auch. Die Tochter auch. Wir aßen sehr schnell ein Omelett mit Pilzen, die Kinder sprangen noch kurz in die Badewanne. Zwischendurch telefonierten wir mit dem Opa, während der Sohn auf dem Badewannenrand chemische Experimente mit Badesalz machte. Dann ging es ins Bett. Der Sohn bekam seine Milch zum Schlafen und sagte: „Das ist ja fantastisch!“