Mutter, Sohn und Tochter verließen nach dem Frühstück das Haus, um aufs Land zu den Großeltern zu Fahren. Vorher vesperten Sohn und Tochter voller Begeisterung noch je eine Butterbrezel, als ob es so etwas vorher noch nie gegeben hätte.
Wie ich später erfuhr, sagte die Mutter dem Sohn im Auto: „Sag mir Bescheid, wenn dir schlecht wird, dann kann ich das Fenster zum Lüften aufmachen.“ Fünf Minuten später sagte der Sohn: „Mach das Fenster auf! Ganz!“ Ihm wurde aber nicht schlecht. Noch etwas später fragte die Mutter: „Sag mal, hat die Tochter gespuckt?“ Der Sohn sagte: „Nein.“, guckte kurz zur Seite und sagte: „Oh…doch.“
Nach diesen Reisestrapazen war der Tag auf dem Land aber wie immer sehr schön. Trotz Regen besuchten sie die Pferde und ließen es sich bei den Großeltern gut gehen.
Ich konnte mich zu Hause ein bisschen entspannen und vor allem auch das Altglas wegbringen und, viel wichtiger, dem Sohn eine Decke kaufen.
Als die drei wieder heimkehrten, wurde die Decke sofort bewundert. Der Sohn war begeistert. Er probierte die Decke gleich aus und tobte damit durchs Kinderzimmer. Ich las der Tochter vor, die immer mehr Tiergeräusche nachmachen kann und danach gab es Gulasch, das den Tag über köcheln durfte.
Nach dem Essen ging es für die Kinder noch in die Badewanne. Der Sohn spielte noch, dass es am Neckar eine Überschwemmung gäbe, ganz inspiriert vom aktuellen Wasserstand hier in der Region. Er fragte mich: „Und wer kommt, dann wenn es Überschwemmung gibt?“ Ich sagte: „Die Feuerwehr.“ Er sagte: „Nein, ich glaube nicht, dass dann die Feuerwehr kommt…“ Er überlegte kurz, dann sagte er: „Der Pumpmeister!“
Schließlich sollte es ins Bett gehen, aber der Sohn war noch ganz schön wach. Außerdem erzählte ihm die Mutter, dass er zusätzlich zu seiner Decke ja auch mal wieder sein richtiges Kinderbett haben könne, anstatt mit dem Papa auf einer Matratze zu schlafen. Das sagte sie, um ihn mal wieder vorsichtig auf diese Möglichkeit einzustimmen. Er dachte sehr angestrengt nach, dann sagte er: „Ja! Jetzt das Bett aufbauen!“ Wir waren beide überrascht: „Nein, das geht jetzt nicht…es ist schon spät…“ Er blieb stur: „Du kannst ja leise schrauben!“ Irgendwie überzeugten wir ihn dann davon, das mit dem Bett noch zu verschieben und er schlief auch so mit seiner neuen Decke ein.