Die Tochter schniefte morgens verdächtig, sollte aber noch in die Kita gehen. Ich sollte eigentlich noch einen Film drehen, aber leider kam ein kleiner Termin dazwischen und dann musste ich noch in die Stadt und das Material kaufen für den spontanen Kita-Abschied des Sohnes. Die Verkäuferin grinste etwas, als ich mit zwanzig Pixi-Büchern an die Kasse kam.
In der Stadt war die Hölle los. Schlangen vor den Geschäften. Ich eilte nach Hause, um meinen Film aufzunehmen. Als ich gerade loslegen wollte, klingelte das Telefon. Ich durfte die verschnupfte Tochter aus der Kita abholen. Sie war wirklich sehr verschnupft, was ihrem Bewegungs- und Entdeckerdrang keinen Abbruch tat. Ich war gut mit ihr beschäftigt, bis es Zeit war, den Sohn abzuholen.
Er hatte in der Kita heute seine „Umzugs-Kiste“ bemalen dürfen, war noch mal dran mit Adventskalender auspacken und dementsprechend gut gelaunt. Ich hängte mit den Kindern Wäsche auf. Sie hängten sie wieder ab. Die Tochter kam auf die Idee, doch noch mal zu schlafen, was mir Gelegenheit gab, dem Sohn sein Lieblingsbuch „Der kleine Drache Kokosnuss und der chinesische Drache“ vorzulesen. Er erklärte mir auch, warum es sein Lieblingsbuch ist, nicht etwa wegen der Länge, sondern „weil der Drache so schön rot ist.“
Die Mutter kam heim. Wir aßen die restliche Bolognese vom Samstag. Danach las ich der Tochter vor und sie freute sich sehr, herausgefunden zu haben, dass Pferde „Prrr“ machen. Das machte sie dann ungefähr zwanzig Mal und klatsche sich selber Applaus.
Der Sohn hatte auch noch einen große Auftritt. Als ich gerade aus dem Bad kam, saß der Sohn auf der mit einer Decke gesattelten Mutter. Sie sagte zu mir als Erläuterung: „Ich bin der Esel.“ Der Sohn hatte zuvor zu ihr gesagt: „Bück dich ein bisschen. Wir reiten nach Betlehem!“ So kann man so einen typischen Montag doch beschließen.