Zu Hause – Tag 225

Der erste Tag des Lockdowns light war relativ ereignislos. Da die Kita offen ist, gab es kaum Veränderung bisher. Außerdem gingen die Kinder auch völlig unspektakulär und brav in die Kita. Wie würde wohl der Abend werden?

Ich hatte Zeit für allerlei aufgeschobene Dinge am Schreibtisch und genoss die freie Zeit. Nachmittags holte ich die Tochter ab. Sie krabbelte mir in der Kita schon entgegen und war ganz aufgeregt vor guter Laune. „Ihr hat jemand in die Hand gebissen.“ sagte die Erzieherin. Die Kleine hat es wohl gut weggesteckt.

Wir gingen heim. Die Tochter aß. Ich telefonierte mit der Oma. Die Tochter aß nochmal. Wir packten das Altglas ein, das dringend mal weg musste und holten den Sohn ab. Der Sohn saß im Hof der Kita auf der Wackelente mit dem anderen Kind, das um die Zeit immer noch da ist.

Ich wurde informiert, dass der Sohn die Ente verbotenerweise mit der blauen Straßenkreide angemalt hatte. Zur Strafe hatte er sie putzen müssen. So wie ich den Sohn kenne, war das gar keine Strafe für ihn, sondern eher Motivation, es bald wieder zu tun. Das sagte ich der Erzieherin aber nicht. Sie sollen ruhig ein bisschen ihren Spaß miteinander haben.

Wir gingen gemeinsam zum Altglascontainer, wo ich den Sohn im Kinderwagen stehend die Gläser und Flaschen einwerfen ließ. Er fand es super. Mindestens so gut wie von ihm bemalte Enten zu putzen.

Zu Hause gab es natürlich nur einen Programmpunkt: Essen. Der Sohn aß eine Banane, die Tochter zwei. Sie hatte ja auch wirklich schon lang nichts mehr gegessen. Wir spielten noch Schweinehof im Kinderzimmer.

Die Mutter kehrte hei. Es gab Abendessen, was besonders für die Tochter wichtig war. Sie hatte ja schon länger nichts gegessen. Sogar der Sohn aß für seine Verhältnisse gut. Es gab Pilze. Ich dachte ja, nach so einem glatten Morgen müsste der Abend schlimm werden, aber der Sohn schlief so schnell ein, dass er vergaß mir sein Fläschchen zu geben und es schlafend immer noch fest in der Hand hielt.


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