Heute nur halbes Drama. Der Sohn tat sich etwas schwer mit dem Aufstehen, was aber auch daran lag, dass ich mich etwas schwer mit dem Aufstehen tat. Die Mutter brachte die Kinder in die Kita, der Sohn trank auf dem Weg noch seine Milch. Die Mutter kehrte beschwingt zurück und uns erwartete ein Vormittag in einer Wohnung ohne Kinder.
Die Tochter blieb bis halb eins in der Kita. Dann eine Überraschung: Der Sohn blieb auch nur bir halb eins in der Kita. Er wollte unbedingt mit und die Erzieherin sagte zur Mutter: „Ja, ich weiß auch nicht, gibt halt ein Drama, wenn er jetzt da bleibt.“ Ich verstand es nicht so ganz, aber man will ja auch niemanden traumatisieren. Den Sohn oder die Erzieherin.
Zum Glück hatten wir noch etwas Verstärkung und die Kinder gingen auf einen langen Spaziergang. Die Tochter hatte übrigens die Mutter in der Kita erst gar nicht erkannt und war vor ihr auf den Arm der Erzieherin geflüchtet. So eine Eingewöhnung bringt alles durcheinander.
Am Schreibtisch das Übliche: Höflich auf Emails antworten, in denen Veranstaltungen abgesagt werden. Der Sohn ging mit der Mutter zum Turnen, wo man im Flur unbedingt eine Maske tragen muss, die man dann in der Turnhalle wieder auszieht. Er machte heute einen unfreiwilligen Überschlag, hat es aber gut weggesteckt. Ich bespaßte derweil die Tochter, las ihr vor, gab ihr Brezel, gab ihr Trauben, gab ihr zu trinken und übte mit ihr klatschen. Das kann sie jetzt. Zumindest zu Hause ist mir der Applaus gewiss.
Abends aßen wir schnell. Nudeln mit Soße und für den Sohn Pesto mit ein bisschen Nudeln. Er bemalte noch einen Kalender und jetzt steht er am Schreibtisch und sagt mir: „Ins Bett!!“