“Hallo du, hast du einen Bürstenclou?” So reimte der Sohn heute Morgen. Die Mutter bürstete ihm die Haare. So dadaistisch gestimmt konnte es für ihn ja nur ein guter Tag werden. Heute brachte meine Frau ihn in die Kita.
Sie blieb noch länger da, weil sie so verrückte Dinge tut, wie sich mit den Leuten dort zu unterhalten. Ich bin morgens überfordert mit so viel Sozialkontakt. In der Kita haben sie sich sicher gefreut über die Abwechslung.
Ich ging dafür später mit der Tochter das lang angehäufte Altglas wegbringen. Die Tochter redete in einem fort. Man konnte mich durch die Stadt laufen sehen, während aus dem Wagen kontinuierlich wichtige Dinge gesagt wurden wie: “Wa! Ba! Da!”
Zur Belohnung für so viel Unterhaltung kaufte ich der Kleinen gleich zwei neue Trinkbecher, die wir zu Hause ausgiebig probierten. Sie scheint völlig fasziniert zu sein davon, dass man auch aus anderen Dingen trinken kann als von der Brust.
Tatsächlich sieht man nun schon einen Zahn durchkommen. Dafür ist die Tochter noch sehr entspannt. Sie wird nur immer wählerischer beim Essen. Auch die Sprache entwickelt sich. Heute hörte es sich sogar mal so an, als würde sie den Namen ihres Bruders sagen. Sie war gerade dabei, einen von ihm früher geliebten Tierkalender zu zerfetzen.
Der Sohn hatte wohl wirklich Spaß in der Kita. Ich kommentierte den Film, den er vor dem ins Bett gehen anschaute und sagte ahnungslos: “Ah, ein Gabelstapler!” Er lachte sehr und sagte: “Aber Papa! Das ist doch kein Gabelstapler! Das ist ein Schlepper mit einer Gabel dran, du Schlawiner!”