„Will nicht in die Kita. Will Puzzle machen.“ So begann der Tag. Schon das Ausziehen des Schlafanzuges hatte den Sohn an den Ran der Tobsucht gebracht. Ich war fast an dem Punkt zu sagen: Okay, dann bleibst du halt zu Hause. Aber irgendwie schafften wir es doch noch zur Kita. Und siehe da: Kaum hatten wir die Tür durchschritten, war der Sohn bester Laune und fand gerade noch so Zeit der Tochter und mir beiläufig zum Abschied zu winken.
Die Tochter protestierte wie immer, als ich versuchte, alleine zu frühstücken. Ich gab ihr Brot. Das war ihr zu langweilig. Nudeln waren dafür der Renner. Sie verputzte den ganzen Teller, oder sagen wir zumindest den Teil der Nudeln, der wirklich in ihrem Mund ankam.
Später schaute ich mit ihr die neuste Folge der „Reimpatrouille Corona“, zu der ich auch ein Filmchen beisteuern durfte. Am besten gefielen ihr ein Clip über das Saufen und den Kölner Karneval und eine Bob-Dylan-Imitation. Da ist der Grundstein für eine solide Pubertät ja schon gelegt.
Ich bekam noch etwas Ablösung und konnte Rückmeldungen an Studierende über ihre Kurzgeschichten schreiben. Zwischendurch holte ich den Sohn aus der Kita ab. „Heute hat er den ganzen Tag Kamillentee gekocht. Aus Sand und so.“ sagte die Erzieherin. Das ist doch mal eine pädagogisch sinnvolle Information.
Bald darauf kam auch schon die Mutter nach Hause und fasste das Chaos bei ihrer Ankunft sehr gut zusammen: „Es ist wie in so einer amerikanischen Comedy-Serie.“ Als einer der schrulligen Protagonisten dieser Serie ging ich noch zum Tai Chi und als ich heimkam, waren die Kinder schon eingeschlafen.
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