„Überraschung! Ganz viele Bären warten im Sommerhaus. Und sie trinken Gedankentee…“ So begann der Tag. Ich durfte Bücher im Bett vorlesen. Das passt doch am Sonntag. Ich erinnere mich wehmütig an Zeiten, in denen ich alleine am Sonntagmorgen Bücher im Bett gelesen habe.
Beim Frühstück zeigt der Sohn seine besondere Beobachtungsgabe. Der Toaster sprang hoch. Er sagte: „Habt ihr gehört? Das Brot ist fertig.“ Wenn Erwachsene so etwas sagen, ist es trivial. Bei einem Kleinkind ist es genial. Zumindest war der Sohn wieder gesund. Die Tochter entdeckte im Lauf des Tages, dass sie sitzen kann und ging ab und zu auf alle Viere, auch wenn sie zur Fortbewegung immer noch ihr militärisches Robben bevorzugt.
Später hatte ich ein bisschen Pause. Die Mutter ging netterweise mit den Kindern auf den Spieplatz. Ich kam später nach und erfuhr: Der Sohn hatte einen Kühlschrank gebaut. Der Kühlschrank bestand aus einem Sieb und einer Spangendose. Sehr funktional. Wir flanierten noch etwas durch Tübingen, wo an manchen Stellen so viele Tische draußen stehen, dass man sich fragt, ob man überhaupt noch durch die Stadt kommt, ohne zur Durchfahrt ein paar Tische zu reservieren.
Wir trafen noch Freunde, die gerade Kindergeburtstag feierten und eine Schatzsuche durchführen durften. Da ahnt man, was noch alles an interessanten Aufgaben auf einen zukommt. Zu Hause baute der Sohn noch diverse Dinge. Zum Beispiel einen Laden. Er sagte zu seinem Entwurf: „Ich mach des heut mal mit ohne Dach.“ Ich fragte ihn noch: „Was für ein Laden ist es denn?“ Er schlagfertig: „Ein Schokoladen!“
Die Tochter entdeckte später noch einen Flummi, den sie inzwischen selber werfen kann, um ihm dann schnaubend hinterher zu robben. Der Sohn durfte vor dem Schlafen gehen baden. Ich schaffte es, ihm das Haare waschen ein bisschen nahe zu bringen. Ich ließ ihn sich das Wasser selber mit einem Becher über den Kopf leeren. Es klappte so halb. Immerhin war das Drama, als ich dann den Becher ergriff nicht ganz so schlimm wie sonst. Föhnen ging erstaunlich gut. Er durfte dabei aber auch einen dieser schlimmen Filme gucken, in dem hüpfende Bälle zu Psycho-Musik Achterbahn fahren.
Mutter und Tochter schliefen schon. Ich beschloss den Abend mit einer Geschichte über einen Kipplaster und einer über ein Feuerwehrauto. Und dann war auch schon Ruhe. Morgen könnte es tatsächlich mal wieder klappen mit der Kita. Mal schauen, ob der Sohn diesmal länger als eine Woche durchhält.