“Ich habe einen Käse.” sagte mein Sohn, als wir draußen auf der Neckarinsel spielten. Und da ich nicht reagierte, sagte er mit Nachdruck: “Einen Weichkäse!” – Da hatte er mich überredet und ich konnte nicht anders, als mir den imaginären Weichkäse einzuverleiben. Ich hatte auch Stärkung notwendig. Immerhin hatten wir gerade eine Stunde lang ein Podest mit Treppen bespielt, indem wir dort Stöcke hin und her getragen hatten.
Von der Anstrengung abgesehen, die einen Abends immer wie einen Zombie ins Bett fallen lässt, war es ein sehr schöner Tag. Ich lernte die drei Baustellenhütchen des Playmobil-Feuerwehrautos namentlich kennen: “Efus, Larosi und Laropa, die drei!”, durfte das Laufrad wieder aufheben: “Es ist einfach umgefallen!” und Abends folgende Szene erleben:
(Am Esstisch. Das Essen nähert sich dem Ende. Der Sohn will noch weitere Teile des Schokohasens haben.)
Sohn (zur Mutter): Kann ich bitte bitte noch ein Stückchen Schokohase haben?
Mutter (schweigt)
Sohn (zum Vater): GIB MIR SCHOKOHASE! JETZT!
Vater: Pfff, okay.
(Vater bringt restlichen Schokohasen, der eigentlich zu viel für einen ist.)
Mutter (zum Sohn): Jetzt musst du uns aber was davon abgeben.
Sohn: Will aber nichts abgeben.
Mutter: Ach komm.
Sohn (lacht): Nein.
Vater: Gib mir was von dem Schokohasen. Ich bin dein Vater!
Sohn: Hmm, da.
(Sohn gibt mikroskopisches Stück Schokohase her.)
Mutter: Jetzt will ich aber auch was.
Sohn: Hier
(wieder ein mikroskopisches Stück. In fortwährenden Verhandlungen wird der Schokohase reduziert.)
Vater: Gib deiner Schwester das Papier.
(Sohn gibt Schwester auf Mutters Schoß das Einwickelpapier, das diese mit der Vehemenz eines Wolfes bearbeitet)
Mutter: Das war aber nett.
(Tochter bearbeitet weiter das Einwickelpapier, bis es kaum mehr als solches zu erkennen ist.)
Vater: Wir sollten es ihr nicht zu lange geben.
Sohn (zur Schwester): Ja genau, jetzt ist aber Schluss.