Bücher, die man auch mal schreiben könnte IV

Das Rauchverbot

Eine Gruppe unermüdlicher Tresenhocker kämpft für die Aufhebung des Rauchverbots in ihrer Stammkneipe. Abgesehen von so läppischen Aktionen wie Demonstartionen, Kundgebungen und Unterschriftensammlungen kommen die rauchenden Raecken auch auf ganz exotische Ideen wie einen vorgetäuschten Hungerstreik, den man schon nach einem Jahr wieder abbrechen muss, weil es dann irgendwie unglaubwürdig wird, eine Entführung des vermeintlichen Ordnungsamtschefs, der sich dann als der selbst gerne rauchende Hausmeister herausstellt, mit dessen Hilfe man schließlich sogar den Einbruch in die heiligen Aktenhallen plant, auch wenn keiner so genau weiß, wozu das gut sein soll… Jede dieser Aktionen endet beim einvernehmlichen verbotenen Rauchen in der Stammkneipe, bei dem man sich fürchterlich beschwert, dass man jetzt zum Kriminellen gemacht wird.

Die Eessydo

Die Gegenversion zur Odyssee. Der Held ist ein unglaublich langweiliger grenzdebiler Stubenhocker, der um keinen Preis der Welt das Haus verlassen will, was seine Frau so langsam in den Wahnsinn treibt, die verzweifelt versucht, andere Männer kennenzulernen, aber leider keinen einzigen findet, der sich für Sie interessiert. Die einzige Tochter der beiden hasst ihre Eltern und feiert mit ihren Freunden auf dem Anwesen orgiengleiche Partys, was zumindest der Vater mit Gleichmut erträgt. Das Meer spielt im ganzen Werk nicht die Spur einer Rolle und die Götter intere´ssieren sich für keine einzige Person der Geschichte. Erst kann zum Schluss des Werkes entschließt sich die Mutter, ihren nutzlosen Ehemann zu verlassen und auf Abenteuerfahrt zu gehen. Der Vater bleibt zu Hause sitzen um seine Sorgen einem Schaukelpferd zu erzählen.

Die spannendste Geschichte der Welt

Ein Marketinggag. Das Werk wird gehyped bis zum geht nicht mehr samt aufwühlender Lebensgeschichte des Autors, der bis zum völlig überraschenden Durchbruch ein einsames Leben als Assistenztellerwäscher führte. Als Millionen wartender Fans, die wochenlang vor Buchhandlungen campiert haben, um das Werk endlich in Händen zu halten, die ersten Exemplare erstehen, stellen sie erschüttert fest, dass das ganze Buch nur lauter Seiten voller Firmennamen und Logos enthält, die für viel viel Geld an gute Werbekunden vergeben wurden.

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