Die Baustelle bei uns neben dem Haus hat ja inzwischen einem Einkaufszentrum Platz gemacht und ich kann erleichtert mitteilen: Es ist jetzt so ruhig bei uns wie schon lange nicht mehr. Leider ist aber eine neue Form der Belästigung neben dem Lärm aufgetreten: Die superschlauen Leute vom Einkaufszentrum haben nämlich ein Schild aufgehängt, damit man von außen auch gleich erkennt, worum es sich bei dem grauen Kasten handelt.
Ein Schild ist an sich nichts weiter Schlimmes, nur ist dieses Schild leider von innen beleuchtet, es handelt sich also um eine riesige beschriftete Lampe, die die Strahlkraft von circa 15 Supernovas besitzt und nun erbarmungslos durch unsere Fenster scheint. Wir wohnen in einem alten Haus, das den Luxus von dichten Fensterläden nicht kennt und behelfen uns notdürftig mit irgendwelchen Rollos oder Gardinen. Schon vorher war es also in unseren Zimmern nicht besonders dunkel, aber es reichte zumindest um ab einer gewissen Uhrzeit feststellen zu können: Ja, jetzt muss wohl Nacht sein.
Das ist jetzt nicht mehr der Fall. In unseren Zimmern ist es nachts heller als tagsüber, auf meiner Haut zeichnet sich schon eine leichte Sommerbräune ab und morgens tasten wir uns immer mühsam durch die Wohnung, weil wir von der Nacht noch so geblendet sind, dass es ein paar Stunden braucht, bis unser Sehvermögen wieder hergestellt ist. Natürlich können wir es nachvollziehen, dass ein Einkaufszentrum auch nachts sehr deutlich darauf hinweisen muss, dass es tagsüber geöffnet ist, schließlich fährt ja ab und zu ein übernächtigter Lkw-Fahrer vorbei, der es nicht nötig hat auf die Straße zu schauen und lieber irgendwelche Werbeschilder studiert und der denkt sich vielleicht: Ach, ein Einkaufszentrum, schön, wenn ich in zwei Jahren wieder hier vorbeikomme, gehe ich da vielleicht mal hin.
Das sind potentielle Kunden und die gilt es zu pflegen. Doch inzwischen hat unser Leiden ein Ausmaß erreicht, bei dem sich schon die Frage stellt, ob das Glück einiger Kaufhausmanager es wieder aufzuwiegen vermag. Wir erwägen daher, das Leuchtschild einfach selber aus dem verkehr zu ziehen. Das Problem ist nur, dass der einzige Ort, von dem aus man einen gezielten Schuss oder Steinwurf auf das Ding abgeben könnte eben unsere Wohnung ist und das wäre doch eher ungünstig, wenn nach ein paar Tagen Dunkelheit dann der eingeflogene CSI-Ballistiker bei uns vor der Tür steht und uns kalt lächelnd als Lampenlöscher überführt. So wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als von einem entfernteren Ort die Stromversorgung des ganzen Stadtviertels auszuschalten, um wieder ruhig schlafen zu können, oder wir rufen mal da an, ob sie das Schild nicht nachts mal ausstellen wollen, auf die Gefahr hin, dass sie dann nachts penetranten Blümchenduft versprühen, um auf ihr tolles Einkaufszentrum aufmerksam zu machen.
Als alter Lateiner muss ich sagen: Ae! Ae! Supernovae!!!
Als Alternative zu Vorhängen rate ich zu Schlafbrillen. Die sind ganz superduper. Hast du die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär gelesen? Wenn ja, solltest du aufpassen, dass mit deinem Geiste nichts Schlimmes geschieht, denn: Wissen ist Nacht!
Endlich internethabend deinen Blog lesen könnend,
Gruß von Heiner
ach herrje! euer Leiden kann man aber auch anders abtun!
soweit mir bekannt, besitzt jedes Gebäude so etwas wie ein separaten Stromkasten. Meist garnicht all zu weit entfernt vom besagten Haus. Auf diesen Kästen sind unter Umständen auch komisch auffallende Blitze aufgetragen. Wozu diese jedoch dienen vermag ich nicht mit Gewissheit zu sagen, doch vermutet mein Kleinhirn, es solle eine Gefahrenwarnung darstellen :P
Man nehme nun etwas geballte Kraft und öffne diesen besagten Kasten und schneide wahrlos auf das Kabelgewirr drauf los. Jedoch könnten auch benachbarte Gebäude unter bleibende Schäden leiden.
Ach ja, Spurenbeseitigung steht wohl außer Frage!
lg
Franzi
Hola,
bin ja immer noch der Meinung, dass eine gezielte Beeinflussung der Partygäste das gewünschte Resultat hervorrufen könnte….